Isabel Gathofs Film „TKUMAnnheim“: Informieren und Mut machen

Von links: Dr. Ralf Grünke, Pfarrer Heinz Daume, Isabel Gathof und Horst Körzinger.

Nidderau
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Isabel Gathofs neuester Dokumentarfilm „TKUMAnnheim – Jüdisches Leben² von 1945 bis heute“ war im Januar beim Miami Jewish Film Fest, dem weltweit größten jüdischen Filmfestival, zu sehen.



Nun brachten der Nidderauer Arbeitskreis jüdisches Leben, die Jüdische Gemeinde Hanau sowie die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Hanau das Werk in den Luxor-Filmpalast in Nidderau. Bei der Sondervorführung im Rahmen der durch das Film- und Kinobüro Hessen unterstützten hessenweiten Kinotournee am Mittwoch, den 17. April 2024, war der Kinosaal mit 49 Anwesenden gut gefüllt. Beim anschließenden Filmgespräch stellte sich die preisgekrönte Filmemacherin und Regisseurin Isabel Gathof den Fragen des sehr interessierten Publikums.

Mit ihrem Film wolle sie den lebendigen jüdischen Gemeindealltag abbilden und in Zeiten von um sich greifendem Antisemitismus Mut machen, erklärte Gathof. Die Vielfalt der jüdischen Gemeinde Mannheims war in ihrer rund 400 Jahre langen Traditionslinie stets von Migration geprägt und gründete sich nach dem Zweiten Weltkrieg neu. Die 78-minütige Dokumentation spiegelt dies im authentischen Ensemble von Protagonistinnen und Protagonisten unterschiedlicher Altersstufen wider. Sie setzt allerdings einen klaren Fokus auf die Jugend.

Wie die Diskussion im Kinosaal verdeutlichte, bereiten gesellschaftliche Entwicklungen nach dem 7. Oktober nicht nur der Filmemacherin Sorgen. Das multikulturelle Miteinander in Mannheim wird derzeit von antisemitischen Vorfällen überschattet, wie jüngst Hakenkreuz-Schmiereien an der Mauer des jüdischen Friedhofs sowie die Farbattacke auf eine Fotoausstellung zeigten. Der Titel des Dokumentarfilmes verbindet als Wortspiel den hebräischen Begriff „Tkuma“, der übersetzt „Auferstehung“ oder „Wiedergeburt“ bedeutet, mit dem Ortsnamen der Quadratestadt und steht damit programmatisch für den Wiederaufbau der Jüdischen Gemeinde Mannheims nach der Shoah. Durch persönliche Geschichten und Interviews bietet der Film einen tiefen Einblick in die jüdische Gemeinschaft und Identität.

In seinen Begrüßungsworten lobte Dr. Ralf Grünke, Koordinator der Initiative Stolpersteine in Nidderau, Gathof als Brückenbauerin und zitierte Peter Ustinov: „Wir müssen Brücken zueinander bauen, wenn wir in dieser wahnsinnigen Welt Aussicht auf Rettung haben wollen.“ Horst Körzinger, Vorsitzender der Bürgerstiftung Nidderau, plädierte an die Anwesenden, sich für mehr gesellschaftliches Miteinander und gegen Rassismus sowie Antisemitismus einzusetzen. Pfarrer Heinz Daume, der evangelische Vorsitzende Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Hanau, erinnerte an das einst sehr aktive jüdische Gemeindeleben vor Ort und überreichte Gathof ein Exemplar von Monica Kingreens Buch „Jüdisches Landleben in Windecken, Ostheim und Heldenbergen“. Alle drei Redner beteiligen sich am Nidderauer Arbeitskreis jüdisches Leben.

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Von links: Dr. Ralf Grünke, Pfarrer Heinz Daume, Isabel Gathof und Horst Körzinger.


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