Internationale Hilfe der AWO Wächtersbach

Wächtersbach
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Der Vorsitzende vom Ortsverein der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Wächtersbach, Norbert Döppenschmitt berichtete den anwesenden Mitgliedern auf der Jahreshauptversammlung in einem umfangreichen mündlichen Rechenschaftsbericht von den unterschiedlichsten Unterstützungen und Hilfsmaßnahmen regional in Wächtersbach und europäisch für die Ukraine: „Tue Gutes und sprich darüber!“

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Weiterhin informierte Döppenschmitt über Aktivitäten die seit Jahrzehnten jährlich stattfinden: Info-Stand und Kaffee & Kuchen-Bar bei der Wächtersbacher Messe und dem Adventsmarkt. In sozialen Bedürftigkeitsfällen unterstütze der AWO Ortsverein Kinder und Jugendliche bei der Gesundheitsförderung zum Beispiel mit Therapien beim Schwimm- oder Reitunterricht. Weiterhin gehören Lebensmittelhilfen für die Tafelbesucher bei der EfA (Essen für Alle). „Dafür wurden mehrere tausend Euro aus Beiträgen und Spendenmittel im Geschäftsjahr 2023 sinnvoll zur Verfügung gestellt!“ fasste der Vorsitzende Norbert Döppenschmitt die Aktivitäten und Leistungen zusammen. „Dies war nur möglich, weil sich außer den AWO-Mitgliedern viele Helfer und Helferinnen ehrenamtlich engagiert haben.

Beginn der Jahreshauptversammlung gedachten die Anwesenden den letzten Jahren verstorbenen Mitgliedern, bevor die Tagesordnung einstimmig angenommen wurde. Döppenschmitt begrüßte zu der Jahreshauptversammlung den Bürgermeister Andreas Weiher (SPD) und den Stadtverordnetenvorsteher Jan Volkmann, sowie als Vertreter vom AWO Kreisvorstand Main-Kinzig den Kreisvorsitzenden Jörg Mair und den Pressesprecher Anton Hofmann. Die Gäste erhielten die Gelegenheit ein Grußwort zu sprechen.

Die Arbeiterwohlfahrt gehört, nach den Ausführungen von Jörg Mair, zu den sechs Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege in Deutschland. Sie ist aufgrund ihrer Geschichte und ihres gesellschaftspolitischen Selbstverständnisses ein Wohlfahrtsverband mit besonderer Prägung. In ihr haben sich Frauen und Männer als Mitglieder und als ehren- und hauptamtlich Tätige zusammengefunden, um in unserer Gesellschaft bei der Bewältigung sozialer Probleme und Aufgaben mitzuwirken und um den demokratischen, sozialen Rechtsstaat zu verwirklichen. Leitsätze und Leitbild sind Grundlage für das Handeln in der Arbeiterwohlfahrt. Sie kennzeichnen Ziele, Aufgabenverständnis und Methoden der Arbeit. Mit dem Grundsatzprogramm legt die AWO ihre programmatische Ausrichtung fest. „Im AWO Kreisverband Main-Kinzig sind insgesamt 1.000 Mitglieder in 10 Ortsvereinen, davon 123 Mitglieder im Ortsverein Wächterbach, organisiert“ stellte der Kreisvorsitzende fest.

In den vergangenen zwei Jahren wurden auf Grund der Corona Pandemie die Tätigkeit von hauptamtlichen 6 Mitarbeiter*innen eingestellt, um Schaden von der Organisation abzuwenden, und die Beschäftigten wurden beim Diakonischen Werk Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern unter gleichen arbeitsrechtlichen und tariflichen Bedingungen freundlicherweise übernommen. Seit Beginn des vergangenen Jahres wurde die AWO Geschäftsstelle von Gelnhausen nach Erlensee verlagert und die Ortsvereine werden von einer Teilzeitkraft verwaltungstechnisch unterstützt.

In drei Zukunftswerkstätten ist diskutiert und vereinbart worden, wie die Umstellung auf die rein ehrenamtlichen Tätigkeiten in Zukunft für die Mitglieder attraktiv bleiben oder verbessert werden können. Zu Jahresbeginn 2024 wurden alle Mitglieder im MKK über die Veränderungen und Planungen mit einem 4-seitigen-Info-Brief umfassend informiert.

Im Rahmen des Rechenschaftsberichts vom Vorsitzenden, betonte Döppenschmitt, dass „all unsere Projekte, die wir betreiben, sind auf Nachhaltigkeit ausgerichtet und keine Kurzzeitprojekte. Das ist vorbildlich und beweist erneut, dass wir ein enorm sozial eingestelltes Team sind, dessen Ziel es ist, die Not anderer zu beseitigen oder zu mildern. Nicht zusehen, wenn es anderen schlecht geht, sondern handeln, um diesen Missstand bzw. deren soziale Schieflage zu mildern, lautet die Devise der AWO Wächtersbach“. Dafür erhielt er starken Beifall.

Würdigung durch Thorsten Stolz Landrat des Main-Kinzig-Kreises

Die andauernde Hilfe, die von vielen Spendern mit Lob und großer Anerkennung bedacht wurde, bescherte dem Ortsverein Wächtersbach im vergangenen Jahr eine Würdigung vom Landrat des Main-Kinzig-Kreises, Thorsten Stolz (SPD). Im Main-Kinzig-Forum in Gelnhausen wurden Vereine, Organisationen und Privatleute, die sich seit Kriegsbeginn für die Menschen in der Ukraine und für die Flüchtlinge aus der Kriegsregion gekümmert haben, geehrt. „Wir sind damit einer der wenigen, wenn nicht der einzige AWO-Ortsverein im Main-Kinzig-Kreis, der sich über diesen langen Zeitraum um die Menschen in der Ukraine kümmert“ stellte Norbert Döppenschmitt fest.

Einstimmige Entlastung des Ortsvorstandes

Nach dem Tätigkeitsbericht des Vorsitzenden folgten der Bericht der Kassiererin Simone Henning und des Revisors Harald Krügel, der die Entlastung des Vorstandes beantragte. Die stimmberechtigten Mitglieder entlasteten den gesamten Vorstand einstimmig per Beschluss und spendeten Beifall für die umfangreichen Berichte des Vorstandes.

In seinem Schlusswort ging der OV-Vorsitzende auf die aktuelle politische Lage in Deutschland und Europa sowie dem Nahen Osten ein. „Nach dem uns in den letzten beiden Jahren der Krieg in der Ukraine, der leider noch nicht zu Ende ist und sicher noch eine Weile dauern wird, sowie die Verringerung des CO2-Ausstoßes durch den Verzicht auf bzw. die Reduzierung der fossilen Brennstoffe beschäftigt hat, so sind es in diesem Jahr die massiven Angriffe auf unsere geliebte Demokratie, in der wir uns seit Jahrzehnten sicher und wohl fühlen. Hass, Radikalismus, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Assimilation und Ausgrenzung, sind Schlagworte, die einem Angst machen und Anlass zur Sorge für unsere Zukunft geben.

„Allen von uns dürften diese Begriffe, die sich in der Nazi-Zeit breit gemacht haben, in guter Erinnerung sein. Menschen, die kein arisches Blut in sich hatten, die behindert waren, die nicht das Gedankengut der Nazis in sich vereinten, wurden als Staatsfeinde gebrandmarkt. Was mit diesen geschah, muss ich Ihnen nicht sagen. Das wissen alle hier im Saal nur zu genau. Der Verlust der Demokratie würde mit dem Verlust von Grundrechten, wie der Menschenwürde, der Meinungsfreiheit, der Pressefreiheit, der Freiheit schlechthin, dem Recht auf Leben, dem Verbot der Diskriminierung, dem Verbot der Folter, dem Anspruch auf Rechtsschutz, die Versammlungsfreiheit, die Meinungsfreiheit, die Sicherheit der Person, die Gleichbehandlung der Menschen vor dem Gesetz, die Gleichstellung der Behinderten und deren Einschluss in die Gesellschaft, auch Inklusion genannt, und weitere Rechte, die wir im Laufe der Jahre so lieb gewonnen haben, einhergehen“ so Döppenschmitt.

Der AWO-Ortsvereinsvorsitzende prophezeite: „Mit dem Verlust der Demokratie wäre zugleich auch das Verbot von sozialen Vereinen, wie es die AWO, die Caritas und weitere soziale Organisationen und Verbände sind, verbunden. Enteignungen wären an der Tagesordnung und auch der Verlust von ehemaligen Freunden, die sich plötzlich radikalen Gruppierungen oder Parteien anschließen würden, würden unser Leben und unsere Freiheit gefährden. Der Mensch, an den man sich noch gestern vertrauensvoll wenden konnte, könnte von heute auf morgen zu einem Verräter und damit verbunden zu einer ernsthaften Gefahr für uns werden.“.

Die Demonstrationen und Kundgebungen, die in den letzten Monaten vermehrt stattfanden – so auch in Wächtersbach mit rund 1.000 Teilnehmer*innen -. und hoffentlich auch noch weiter stattfinden, sollen dazu beitragen, dass die politische Macht sich nicht in die Hände derer begibt, die die Demokratie durch Rassismus und Radikalismus, durch Hass und Aussortierung von Personen, die nicht gleich gesinnt sind, ersetzen wollen. Der Begriff der Remigration, der in letzter Zeit die Runde macht, spricht hier eine deutliche Sprache. Würde man Remigration in die Tat umsetzen, wäre dies nicht nur ein menschlicher und unglaubwürdiger Super-Gau, vielmehr würde eine Remigration Deutschland in den wirtschaftlichen Abgrund stürzen und unseren Wohlstand, der auch ein Bestandteil unserer Demokratie ist, beenden.

Abschließend appellierte Döppenschmitt an alle wahlberechtigten Bürger*innen: „Es liegt an uns, dies nicht nur durch die Wahl der etablierten Parteien zu verhindern, sondern auch durch die Überzeugung der unentschlossenen Wähler dazu beizutragen, dass es nicht so weit kommt. Wir alle sind dazu aufgerufen, für die Freiheit und den Erhalt der Demokratie zu kämpfen. Gelingt dies nicht, so müssen wir damit rechnen, dass wir unsere sozialen Leistungen, zu der auch das AWO-Cafe´ gehört, irgendwann nicht mehr fortsetzen können, weil uns dies nicht mehr gestattet wird. Damit wäre zugleich der Verlust des Ehrenamtes verbunden.“

Text und Fotos: Anton Hofmann


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