„Urban Mining“ und „zirkuläres Bauen“

Politik
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„4.443 Tonnen Bauabfälle und 51.235 Tonnen Boden, Steine und Baggergut sind 2022 im Main-Kinzig-Kreis entsorgt worden“, sagt Bernd Wietzorek, Grüner Kreistagsabgeordneter und Mitglied des Wirtschafts- und Umweltausschusses des Main-Kinzig-Kreises.



„Deswegen ist es dringend notwendig, entsprechende Maßnahmen zu treffen, um die Abfall- und damit Co2-Belastung zu reduzieren.“

Am vergangenen Freitag hat die Grüne Kreistagsfraktion einen entsprechenden Antrag in den Kreistag eingebracht. „Wir wollten damit erreichen, dass Konzepte für ‚Urban Mining‘ und ‚zirkuläres Bauen‘ erstellt werden: „Wir freuen uns, dass der Kreistag mit großer Mehrheit entschieden hat, dass unser Antrag jetzt im entsprechenden Ausschuss beraten wird.“

Beim sogenannten „Urban Mining“ werden beim Abriss, Neubau oder Nutzungsende von Gebäuden Rohstoffe wieder verwendet: „Sind beispielsweise die Fenster noch gut, können diese in anderen Gebäuden wieder verwendet werden. Der Main-Kinzig-Kreis als Bauträger ist hier in der Pflicht, solche Möglichkeiten der Wiederverwendung zu prüfen, statt bei einem Abriss die gesamte Gebäudestruktur zu entsorgen“, betont Wietzorek. Denn: „Der Bausektor ist für 40 Prozent der Co2-Emissionen und 55 Prozent des Abfallaufkommens in Deutschland verantwortlich. Hier stehen alle in der Pflicht, dieses Aufkommen zu verringern.“

Durch die Wiederverwendung von Rohstoffen werde „Urban Mining“ als „Stadtgold“ bezeichnet: „Hier werden Umweltbelastungen über die gesamte Wertschöpfungskette reduziert. Denn die aktuelle Praxis, Rohstoffe in anderen Ländern abzubauen und dann als Abfall zu vergraben oder zu verbrennen, ist nicht mehr zukunftsfähig.“

Im Ausschuss wird deswegen diskutiert, ob und wie der Main-Kinzig-Kreis hier seiner Verantwortung gerecht werden kann: „Wir fordern, dass Strukturen geschaffen werden, um Material zu lagern und Wiederverwertungsbörsen einzurichten sowie über die Möglichkeiten des verbrauchsminimierten Bauens, dem zirkulären Bauen, zu informieren.“ Gleichzeitig besitze der Main-Kinzig-Kreis auch eine sogenannte Bodenbörse, bei der Baustoffe gehandelt werden können: „Diese wird vom Kreis aber weder beworben, noch ist sie online leicht auffindbar, das muss geändert werden“, so Wietzorek und verweist auf die Stadt Kassel, die eine solche Baustoff- und Materialbörse 2022 eingeführt hat: „Nur durch die Einführung dieser Maßnahmen wird es uns gelingen, den Co2- und Abfallverbrauch des Bausektors im Main-Kinzig-Kreis effizient zu reduzieren. Wir erhoffen uns deswegen gute und zielführende Beratungen im Ausschuss“, so der Kreistagsabgeordnete abschließend.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


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